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Eckdaten

Die „NATURGAS KIELEN“ ist eine landwirtschaftliche Genossenschaft bestehend aus 30 landwirtschaftlichen Betrieben aus der Gemeinde Kehlen sowie deren Nachbargemeinden Mamer, Mersch, Simmern und Tuntange. Sie hat zum Ziel das Errichten sowie die Betreibung einer Biogasanlage mit gekoppelter Gaseinspeisung, welche die erste Anlage dieser Art der Gasnutzung in Luxemburg sein wird.

Nach der Gründung der Genossenschaft ließ die „NATURGAS KIELEN“ eine entsprechende Machbarkeitsstudie durchführen. Bedingt durch deren erfolgreichen Abschluss wurde sich schließlich für den Bau der Anlage entschlossen.  Mit
„DEXIA“, „LA LUXEMBOURGEOISE“ und „SPUERKEES“ stehen uns starke Partner aus dem Finanz- und Versicherungsbereich zur Seite, mit welchen die Verwirklichung dieses Vorhabens erst ermöglicht wurde. Weitere Partner die das Vorzeige-Projekt ebenfalls unterstützen sind die örtliche Gemeindeverwaltung Kehlen sowie die drei Ministerien für Landwirtschaft, Umwelt und Wirtschaft.

In der Vergärungsanlage der „NATURGAS KIELEN“ werden künftig über eine Nass-Vergärung ca. 50.000 t/a organische Masse energetisch genutzt. Als solche energetische Wertstoffe werden landwirtschaftliche Reststoffe (z.B. Gülle, Mist), diverse Energiepflanzen (z.B. Silagen, Sonnenblumen) sowie Bioabfälle (z.B. nicht verkaufsfähige Ware wie Obst, Gemüse) und organische Gewerbeabfälle (z.B. Lebensmittel deren Verfallsdatum überschritten ist und nicht mehr verkauft werden darf) zur Biogaserzeugung eingesetzt. Die Anlagentechnik ist so konzipiert dass sehr flüssige wie auch feststoffhaltige Substrate verarbeitet werden können wodurch eine Vielzahl unterschiedlicher Substrate, unabhängig vom deren Wassergehalt, in der Anlage energetisch valorisiert werden können. Bioabfälle und organische Gewerbeabfälle werden zunächst vollautomatisch aufbereitet und entsprechend EU-Hygiene-Verordnung 1774/2002 bei einer Temperatur von mindestens 70 °C und einer Verweilzeit von mindestens 1 Stunde hygienisiert bevor sie dem Prozess zugeführt werden. Nach dem Vergärungsprozess wird das Gärsubstrat teilweise zu flüssiger oder fester Form separiert. Anschließend werden sämtliche Gärreste auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen  ausgebracht. Hierdurch wird die Umlaufbahn der natürlichen Kreislaufwirtschaft geschlossen.

Der sog. Prozess ist der anaerobe (unter Luftverschluss) Vergärungsprozess bei dem Mikroorganismen den organischen Anteil abbauen und sog. Biogas erzeugen. Das so entstehende Naturgas wird in einer sog. nassen Gaswäsche zu Erdgasqualität aufbereitet (> 98% Methan) und anschließend als „grünes Gas“ ins bestehende Erdgasnetz eingespeist. Dieses „Biomethan“ kann in privaten wie auch öffentlichen Gasheizkesseln als Brennstoff dienen, in Blockheizkraftwerken genutzt und als Treibstoff eingesetzt werden. Durch die Einspeisung des „Biomethans“ in das Erdgasnetz wird eine maximale Energieeffizienz gewährleistet, da die Energieverwertung dort stattfindet wo diese mit bestem Wirkungsgrad umgesetzt werden kann. Das über diesen Weg produzierte „Biomethan“ schlägt mit ca. 2,8 Mio. m3/a zu Buche. Mit dieser Menge können ca. 1.200 Familienhäuser ein ganzes Jahr heizen; und das CO2-neutral. Dient die gesamte Menge des Gases als Treibstoff im Auto, kann man bei einem Gas-Verbrauch von 5,5 kg/100 km eine Strecke von ca. 40 Mio. km zurücklegen, d.h. ca. 1000 mal um die Welt!

Das in dieser Anlage produzierte „grüne Gas“ ist eine Form von Erneuerbarer Energie die die entsprechende
Menge des fossilen Energieträgers Erdgas substituiert. Durch die energetische Nutzung der Input-Stoffe können so ca. 5.500 t/a CO2 eingespart werden wodurch die „NATURGAS KIELEN“ somit einen erheblichen Beitrag zur Klimaschonung leistet.
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